(4 Rezensionen)
Die Übernahme durch den neuen französischen Küchenchef wurde medienwirksam inszeniert.
Mit großen Erwartungen betraten wir daher das Restaurant.
Das schreckliche Baguette sowie ein Amuse Gueule, das abschreckender hätte kaum sein können (2 harte Baguettescheiben mit einer geschmacklosen festen Pilzpaste bestrichen), ließen alsbald Schlimmes erahnen. Dieses Amuse Bouche gehört zu den Schlechtesten, die ich je - in mehr als 40 Jahren - bekommen habe. Beim Studium der Speisekarte fragte ich mich, ob es sich bei den 21 € für eine Käsetrilogie nicht um einen Schreibfehler handelt. Die Zwiebelsuppe war versalzen, die filigranen Jakobsmuscheln (5 Stück für 29 €) unter der schweren Kräutersauce mißhandelt und wahrlich kein Genuss. Der Coq au Vin war zwar zart und fiel gut vom Knochen. Die Sauce wurde jedoch vom Räucherspeck unangenehm dominiert. Auch die Optik wurde von 2 Riesenstreifen Bacon beherrscht. In Tausenden französischen Bistrots und Restaurants kann man dieses Standardgericht der französischen Küche weitaus schmackhafter zubereitet bekommen. Die Gnocchis in Parmesancreme waren okay. Die Crème Brûlée für 9 € wurde traditionell zubereitet und in einem kleinen Schälchen serviert - ohne jeglichen Ideenreichtum oder Raffinesse. Die warme "Schokoladenmousse" - ein Schokoladensoufflé - war von der Konsistenz her leider zu fest, versprühte jedoch als Einziges einen Hauch von Raffinesse. Schön wäre es auch gewesen, wenn der Küchenchef sich bei den Gästen nach ihrer Meinung erkundigt hätte, zumal das Restaurant zu diesem Zeitpunkt nicht all zu sehr besucht war.
Pluspunkte waren der aufmerksame und ausgesprochen freundliche Service und Restaurantmanager.
Hier bleibt noch viel zu tun, wenn das Restaurant zu den Bamberger Eliterestaurants gehören möchte. Wir beabsichtigen in absehbarer Zeit jedenfalls nicht unseren Besuch zu wiederholen....